- medische Kunst
- medische Kunst,die Kunst der Meder etwa 750 bis 550 v. Chr., wie sie sich in den Kunstdenkmälern manifestiert, die in der Umgebung von Ekbatana, der früheren Hauptstadt des med. Reiches (heute Hamadan), ausgegraben worden sind: in Godintepe und in Nuschijan Palastanlagen, in Nuschijan der älteste Feuertempel (Mitte 8. Jahrhundert v. Chr.), in Bisutun ein Stadttor mit dem Relief eines Löwen, in Baba Djan kleine Palastanlagen. Die Bauweise aus Lehmziegeln und Holzsäulen ist den Bauten aus Urartu und Babylonien verwandt, die Palastanlagen mit Säulensaal (Empfangssaal) und -vorhalle haben Vorläufer in den Megaronbauten von Hasanlu und Kanisch und fanden Nachfolger in der Palastarchitektur der achaimenidischen Kunst, die Säulensaal (Apadana) und Vorhalle in anderes Material und andere Maßstäbe übertrug. Der Schatzfund von Nuschijan macht es nicht unwahrscheinlich, dass auch die Bildwelt der achaimenidischen Kunst (Bauplastik, Kleinkunst) durch die medische Kunst beeinflusst wurde. Die über 200 silbernen Objekte (Schmuck u. a.) des Fundes zeigen die Tradierung und Verschmelzung unterschiedlicher Einflüsse (Marlik Tepe, Ziwije, Tepe Hissar, Schicht III b), z. B. Spiralen und Tiermotive. Auch der Oxusschatz enthält wohl einige Stücke med. Herkunft. Die Felsengräber in Medien werden heute erst in die Zeit nach der Mederherrschaft angesetzt.A. Mazaheri: Der Iran u. seine Kunstschätze. Meder u. Perser (a. d. Frz., Genf 1970);W. Kleiss: Die Entwicklung von Palästen u. palastartigen Wohnbauten in Iran (Wien 1989);
Universal-Lexikon. 2012.